Als wir unsere Räder auf die Straße schieben, hupen die ersten 4 von 5 Autos. Zum Glück wird der Verkehr etwas weniger.
Wir starten bergauf, die Landschaft und Kultur rund um Boysun ist auf der Liste des UNESCO Weltkulturerbe und das wohl zurecht. Die sich auftürmenden Berge aus überwiegend Sandstein zeigen sich in allen Farben. So fahren wir durch diese schöne Landschaft bei gut heißen Temperaturen, die wir so auf 35 Grad schätzen. Die Luft ist staubig und macht die Lippen und den Rachen inmerzu trocken. Die dünne lange Hose aus Baumwolle habe ich nun ja schon lange zum Radfahren über, da besonders im Süden Tajikistans und Uzbekistan konservatives Klima herrscht und wenn Frauen knielange Röcke tragen, haben Sie bei egal welchem Wetter eine blickdichte Strumpfhose unter. So trage ich die Hose beim Radfahren und das hat seine Spuren hinterlassen. Inzwischen habe ich die riesigen Löcher schon mehrmals geflickt und so wird sie hoffentlich bis nach Samarkand halten. Außerdem schützt sie mich vor einer Sonnenallergie, die ich manchmal am Bündchen der Radhose durch die Kombination Sonne und Schwitzen bekomme.
Wir machen Pause mit Brot und Chai in Boysun und Ian legt sich für 20 Minuten aufs Ohr, was bei den typischen Plätzen bei dem man zum Essen auf dem Podest sitzt prima geht.
Wir nehmen noch Brot mit und dann fahren wir. Es ist bereits 16:00 Uhr und so haben wir nicht mehr lange bis die Sonne untergeht. Schließlich erreichen wir das Dorf in dem wir Wasser auffüllen können und Ian kauft Zwiebel, Kartoffeln und Karotte sowie Nudeln, daraus machen wir dann Eintopf. Es ist schon fast dunkel als wir aus dem Dorf rausfahren und so suchen wir einen Platz am Dorfende, ein Haus was noch im Bau ist, dahinter suchen wir Schutz. Der Wind weht ordentlich und als wir nach dem Essen im Zelt liegen, kommt noch eine Lieferung Ziegelsteine, zum Glück auf der anderen Hausseite, so entdeckt und keiner. Jedenfalls sagt keiner was und selbst wenn, denken wir nicht, dass es ein Problem gewesen wäre hier eine Nacht zu zelten.
