Tag 51 und 52 Buchara

Morgens nach dem Frühstück organisieren wir unser Gepäck, denn wir fahren mit dem Zug von Samarkand nach Buchara. Wir sind früh genug am Bahnhof, was zu empfehlen ist, denn wir müssen Tickets kaufen und unser Gepäck vom Fahrrad abbauen, durch den Scanner an der Kontrolle schieben und dann alles wieder aufbauen. Zu zweit tragen wir etappenweise jeweils ein Fahrrad zum Bahnsteig, zwei Mal Treppen hinunter, einmal wieder hinauf. Wieder alles abbauen, dann die Räder in den Zug - die Zugbegleiterin ist wenig erfreut über zwei Fahrräder und gibt Kommandos. Die Fahrräder sollen aufrecht hingestellt werden. Das geht natürlich nicht, denn es gibt keine Vorrichtung dafür. Irgendwann darf das eine Rad doch im Gang stehen bleiben, da die anderen Fahrgäste gut daran vorbei kommen und mit etwas räumen haben wir genug Platz für mein Fahrrad in dem Teil gefunden, wo Gepäck abgestellt wird. Der Zug fährt 2.5 Std, die wie im Flug vergehen. In Buchara ist zum Glück alles ganz einfach, der Bahnsteig ist eben und wir brauchen das Rad keine Treppen hinauf tragen. 

Der Bahnhof von Buchara liegt 12km außerhalb der Stadt, so fahren wir noch ein Stück bis wir da sind. Wir stoppen kurz an einem Italienischen Restaurant, in dem wir planen abends zu essen. Wir treffen Ben, er kommt aus San Francisco und ist mit seiner Frau auch mit dem Rad unterwegs. Als nächstes planen Sie nach Dubai und von da im Oman Fahrrad zu fahren. Wir können uns das kaum vorstellen, aber vielleicht liegen wir auch falsch und es ist dort super zum Radfahren. 

Wir haben die Wahl zwischen dem Guesthouse Rumi und dem Hotel Merkhar Ambar. Wir entscheiden uns für letzteres, da das Hotel in einem alten Gebäude aus dem 14. Jahrhundert ist, wo es als Madrassa diente. Wir sind die einzigen im "Dorm" (Schlafsaal), so nehmen wir kein Doppelzimmer und haben gleichen Komfort zu kleinerem Preis. Duschen (wir erwähnen nicht, wie wenig wir bisher auf diesem Trip geduscht haben) und dann gehen wir die knapp 200 Meter zu Fuß zum Restaurant. Wir wählen diesmal (vorerst) keine Pizza, die hatten wir gestern schon, sondern entscheiden uns für Risotto und Spaghetti. Meine Spaghettisoße schmeckt ganz in Ordnung. Die Butterlache unten im Teller verschmäh ich allerdings. Der Kellner bemüht sich, spricht schlecht englisch und fragt leider nicht nach, sondern bringt einfach. So bekommen wir einen alkoholfreien Fruchtcocktail aus Ananas, Kiwi und Limette. Besonders Magenschonend also (ironisch). Ich nehme nur ein paar Schlücke. Ian wagt mehr, weil es eigentlich lecker schmeckt. Wir sind nach unserem Gericht noch nicht satt, so teilen wir eine Pizza. Bekommen tun wir zwei, dabei hatten wir nur eine bestellt. Zum Risotto hatte Ian genau einen Schluck Wein, denn der Wein (im Glas) gehört leider auf die Top 5 Liste der "schlechtesten Weine die ich bisher getrunken habe". 

Wir zahlen für usbekische Verhältnisse relativ viele el Geld für Essen und machen noch einen Bummel durch einen Teil der Stadt. 

Am nächsten Tag schauen wir uns die Stadt an, anders als Samarkand, viel kleiner, die Altstadt aus Ziegel und Lehmbauten. Viel davon wird restauriert, in ein paar Jahren werden alle historischen Gebäude in neuem Glanz erstrahlen. 

Daniel melden sich, auch er ist in Buchara angekommen, mit dem Rad, nicht wie wir mit dem Zug. Er hat die letzten Tage ein ordentliches Pensum absolviert. Wir freuen uns ihn zu sehen und gehen abends zusammen in die Stadt. Heute gibt es wieder regionales Essen, es gibt vor Fett triefende Pommes und Schaschlik. Der Spieß schmeckt gut, aber auch hier muss ich mir leider das fettige Fleisch abmachen. Es tut mit Leid für alle, die gerne Fleisch und besonders gerne fettig essen, denn Sie würden allein von dem was ich übrig lasse sicherlich satt werden. Kulinarisch gibt mir die Region hier und auch vorher in Kirgisistan und Tajikistan nichts. Am besten schmecken mir die Melonen und das frische Brot. Ich mag den Chai und auch den Pamiri Chai mit Salz und Butter und je nachdem wie sie gemacht sind manchmal Manti, aber sonst habe ich nichts gefunden was mir gut schmeckt. Leider.

Wir beschließen, dass wir am folgenden Tag nicht nach Chiva fahren, sondern einen Ausflug in die Wüste machen, alte Inschriften bzw. Petroglyphen anschauen und auf Kamelen reiten wollen.